Familienausflug
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist die Mutter mit ihrem Sohn.
Sie kommen direkt aus Iserlohn
und sind auf dem Weg nach Schwäbisch Gmünd.
Wer reitet noch durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater auf einem Bock,
gerade gekauft auf der Vieh-Auktion.
Er sucht verzweifelt nach seinem Sohn.
Wer reitet so nackt durch Nacht und Dunkel
und achtet nicht auf der Leute Gemunkel?
Es ist die Tochter, Luise-Marei.
Auf ihrem Hengst, da sitzen zwei.
Wer reitet denen jetzt hinterdrein
durch Wind und hellen Mondenschein,
so einer, der sich diebisch freut?
Herr König, Familientherapeut
Lebenslied
Ich lasse mich ein
in den Urgrund der Dinge
vertraue dem Leben
der Ordnung des Seins
Helga Belschners
literarischer Weg führte sie über das Studium der Germanistik und die Vermittlung von Sprache und Literatur als Gymnasiallehrerin zum Schreiben eigener Texte, vor allem Lyrik, Märchen und
Kurzgeschichten.
Sie interessiert sich für den Menschen, auf seiner Suche nach dem eigenen Wesen, nach Verbindungen zu anderen Menschen und Kulturen, zur Natur und zu geistig-spirituellen Dimensionen. Das heißt,
es geht letztlich um die Sehnsucht nach Glück. Den spielerischen Umgang mit sprachlichen Bildern, Klängen und Rhythmen liebt sie sehr. Und sie ist fasziniert vom Auftauchen neuer Texte, die
darauf warten, niedergeschrieben zu werden.
Begeistert psychotherapeutisch und astrologisch tätig in der eigenen Praxis KAIROS in Oldenburg. Mitglied der Autorengruppe Wortstatt seit 1998. Preisträgerin des Kunstpreises Bad
Zwischenahn 2006 „Poesie im Wind“.
Gedichte und Märchen sind in mehreren Anthologien veröffentlicht, u.a. in Frau, Mann und irgendwas (2003) und in Seitenwind(2005), hrsg. von der
Autorengruppe Wortstatt.
Einzelpublikation:
Helga Belschner, Kosmische Lieder - auf der Suche nach dem Einen. Spirituelle Gedichte und Kurzprosa. Mit Zen-Malerei von Ingelberga Scheffel. Schardt Verlag Oldenburg 2006